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24. Februar 2018   Winterwanderung / Spaziergang

„Natur und Kultur“
 - AMBERG/Opf. ERLEBEN -

Winterwanderung mit herrlichem Sonnenschein in der Oberpfalz

An einem schönen aber kalten Wintertag mit herrlichem Sonnenschein traf sich eine kleine Gruppe des Limbacher Bürgertreffs zur alljährlichen Winterwanderung unter dem Motto „Natur und Kultur“. Das Ziel war die historische Stadt Amberg, die zu den besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Europas zählt. Im Vordergrund der diesjährigen Winterwanderung stand auch die Kunst im öffentlichen Raum – der Amberger Skulpturenweg.

Am 24. Februar fuhren die 13 Teilnehmer mit der S-Bahn und dem RE-Zug von Limbach über Nürnberg nach Amberg. Angekommen am Bahnhof in Amberg begrüßte Wanderführer Herbert Kraus offiziell die Gruppe und führte sie danach auf den Marktplatz der historischen Altstadt. Von hier aus begann die eineinhalb stündige Stadtführung. Die Gästeführerin Anne-Marie Brey – eine Französin, die es aus Liebe in die Oberpfalz verschlagen hat – nahm die Gruppe in Empfang. In einer spannender Art und Weise führte sie die Limbacher  durch die Amberger Stadtgeschichte. Die Zeitreise begann auf dem Marktplatz – mit dem Rathaus und der Martinskirche.

Eine spannende Zeitreise

Amberg wurde 1034 als „Ammenberg“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Mittelalter war es ein bedeutender Umschlagplatz für Eisen und Eisenerz. Zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert war das Amberger Land eines der Zentren des Eisenerzbergbaus in der Oberpfalz. Die an der Südseite des Marktplatzes gelegene Bürgerkirche, die Basilika St. Martin, wurde ab 1421 durch die Amberger Bürger im spätgotischen Stil erbaut und war Ausdruck für des durch Erz und Eisen erworbene Reichtums. Im Osten des Marktplatzes steht das Rathaus, ein denkmalgeschütztes Gebäude mit einem reich verzierten Giebel an der westlichen Fassade.

Weiter ging es mit dem kurfürstlichen Amberg. Fast 300 Jahre lang waren die Pfälzer Kurfürsten die Landesherren gewesen und hatten Amberg zur Hauptstadt der „Oberen Pfalz“ gemacht. Heute noch zeugen einige Gebäude, die sie nach und nach zu Verwaltungs- und Repräsentationszwecken errichten ließen, von der glanzvollen Zeit Ambergs. Das Kurfürstliche Schloss in Amberg wurde ab 1417 durch Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz erbaut. Kurfürst Friedrich I. wandelte es in eine Zwingburg um. Sein heutiges Aussehen mit hohem Volutengiebel und mächtigem Satteldach erhielt es 1603. Vorgänger war die Alte Veste (ein im Kern gotischer Bau und erster kurfürstlicher Hof). Von der einst dreiflügeligen Anlage ist nach mehreren Großbränden im 17. Jahrhundert heute nur noch der Südflügel („Neues Schloss“) erhalten.

Die Altstadt ist umgeben von einer fast vollkommen erhaltenen mittelalterlichen Ringmauer mit heute vier Toren: Nabburger Tor, Ziegeltor, Vilstor und Wingershofer Tor. Eine Besonderheit stellt die so genannte Stadtbrille dar, ein fünftes Tor über den Fluss  Vils. In zwei Bögen überspannt die mittelalterliche Stadtmauer den Fluss; einer der Pfeiler steht im Wasser, so dass sich die zwei Bögen mit ihrer Spiegelung im Wasser zu zwei nebeneinander stehenden Kreisen ergänzen, was zum Namen führte. Der durch eine Schanzmauer verdeckte, jedoch lange Zeit vermauerte dritte Bogen auf festem Grund wurde wieder geöffnet und so der Originalzustand hergestellt. Dies wurde von vielen Ambergern zunächst als „Zerstörung“ der typischen, nur zweibögigen „Brille“ empfunden.

Reformationszeit in Amberg und was die Vils erzählt

Die Wandergruppe lauschte aufmerksam der Gästeführerin Anne-Marie Brey, als sie über die spannende Reformationszeit Ambergs erzählte. Selbstbewusste Amberger Räte übernahmen die Vorreiterrolle für das neue Bekenntnis in der Oberpfalz, als sie 1538 einen lutherischen Prediger von den Wittenberger Reformatoren erbaten. Für die Bürger der Stadt sollte sich dieser Schritt zu einem Kräftemessen mit ihrem Landesherrn, dem Kurfürsten von der Pfalz, entwickeln.

Während des Spaziergangs durch die Altstadt entlang des Flusses Vils, der für die Stadt heute noch eine große Bedeutung hat, erzählte Anne-Marie Brey über die Funktion der Vils als Verkehrsweg, zur Energiegewinnung und viele weitere Aspekte, die das Leben der Amberger  im Laufe der Jahrhunderte bis heute geprägt hat. 

Die Einkehr gehört dazu

Nach eineinhalb stündiger Führung verabschiedete sich die aus Frankreich stammende Gästeführerin, die der Wandergruppe aus Franken die Oberpfälzer Stadt Amberg mit seinen Hausfassaden, Brunnen und Denkmälern näher gebracht und als eine Stadt mit lebenswertem Flair und als eine Perle in der Oberpfalz präsentiert hat. Alles im Sinne der Völkerverständigung!

Vollbepackt mit geschichtlichem Wissen ging es anschließend in die alte Innenstadt-Traditionsbrauerei  Schloderer Bräu zum Mittagessen. Da das gute Essen vorab schon vom Wanderführer Herbert Kraus bestellt war, bot sich nun die Gelegenheit, in gemütlicher Runde bei einem Glas Bier und einem „Aufwärmschnaps“ sich zu unterhalten und sich näher kennenzulernen.

Amberger Skulpturenweg

Nach dem Mittagessen traten die gut „eingepackten“  Limbacher – ein eisiger Wind war ein steter Begleiter – den Amberger Skulpturenweg in den Vilsauen an, der sich auf dem Gelände des ehemaligen Landesgartenschau von 1996 befindet . Ausgangspunkt bildeten die im Zuge der Landesgartenschau angeschafften Kunstwerke, die in den letzten Jahren sukzessive ergänzt wurden. Bereits vorher vorhandene Kunstwerke wurden in den Skulpturenweg integriert. Auf diesem Weg gibt es 26 Kunststationen und für die „Kleinen“ (nicht nur!) einen Spielplatz. Bei guter Laune und herrlichem Sonnenschein – trotz Kälte – genossen alle die renaturierte Landschaft am Fluss.

Auf dem Weg zum Bahnhof entlang der Vils - am Kurfürstenbad vorbei - kehrte die Limbacher  Wandergruppe noch ins „Drahthammer Schlössl“ ein. Bei Kaffee und Kuchen im Wintergarten des Hotels tauschte man Eindrücke des Tages aus und genoss die ruhige Atmosphäre der einmaligen Landschaft.

An dieser Stellen ein herzliches Dankeschön an den Wanderführer Herbert Kraus. Wie immer eine schöne und gelungene Winterwanderung!

GS (Historische Quelle: Wikipedia)

 

 

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