2014-05-15 Fahrt nach Krakau
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15. Mai  2014     Der Limbacher Bürgertreff war in Krakau

vom 15.05 bis 19.05. 2014

"In einem Polenstädtchen ..."

Nein! Dazu haben wir uns nicht auf den Weg gemacht. Schwerpunkt unserer Reise war Polens alte und neue Geschichte, die Kultur und auch die Natur in unserem östlichen Nachbarland.

Wie gewohnt, ging es vor dem "richtig wach sein" los, das heißt um 4:00 Uhr. Dieter kannte die Richtung - ostwärts. Immer tatkräftig von Heidi unterstützt kamen wir schnell nach Görlitz / Zgorzelec. Die Stadt wurde im Krieg nicht zerstört. So konnte sie ihr über Jahrhunderte gewachsenes geschlossenes Bauensemble bewahren. Wunderbar sanierte Häuser (das älteste von 1526) ließen Görlitz zu einem "Schmuckkästchen" werden. Unter fachkundiger Führung unternahmen wir eine Rundfahrt mit anschließendem Rundgang. Im polnischen Teil besteht noch großer Nachholbedarf. Wenigsten ist ein reibungsloses Wechseln von einer zur anderen Seite über die Neiße möglich und fast schon Normalität.

Weiter ging unsere Fahrt zu einem weiteren Höhepunkt: der Friedenskirche von Jauer. Schon ab 1525 wurde in Niederschlesien die Reformation eingeführt. Im 30-jährigen Krieg wurde wieder alles rückgängig gemacht. Durch den westfälischen Friedensvertrag wurde aber der Habsburger Kaiser von den Schweden gezwungen, den Bau von drei eigenen Kirchen zu erlauben. Diese "Friedenskirchen" mussten strenge Auflagen erfüllen: Bau außerhalb der Stadt; in einem Jahr fertig; nur Holz, Lehm, Sand und Stroh verwenden; keinen Glockenturm; von außen nicht als Kirche zu erkennen.

In Jauer wurde aus diesen Vorgaben eine Basilika mit zwei niedrigen Seitenschiffen, die einschließlich Emporen Platz für 6.000 Gläubige bietet. Als wir die Kirche betraten waren wir überwältigt. Sie übertraf alle unsere Erwartungen, sie wirkte wie eine Oper mit den vier Emporen. Man muss alles erst einmal auf sich wirken lassen, die Wand- und Deckenmalereien, die wunderbare Inneneinrichtung - ein Gesamtkunstwerk als Beweis für das Können unserer Vorfahren und als Zeugnis ihres Glaubens.

Bis Krakau waren es noch ca. 350 Km. Trotz starken Regens kamen wir mit einer Stunde Verspätung aber dennoch sicher in unserem Hotel an.

2. Tag - Regen, Regen ...

Wir änderten unsere Pläne und fuhren nach Tschenstochau, einem der größten Marienwallfahrtszentren weltweit, wo in Jasna Gora "das Herz des wahren Polens" schlägt. 1382 kam die Ikone der "Schwarzen Madonna" hierher. Seit dieser Zeit wird Maria hier verehrt. Sie wird angerufen in Freud und Leid, bei Kriegen und weitreichenden Diskussionen und - auch politischen - Entscheidungen. Aus diesen Gründen wurde die "Schwarze Madonna" 1717 zur Königin Polens gekrönt.

Wir hatten ausgiebig Zeit, uns die weitläufigen Anlagen des Paulinerklosters anzuschauen, z. B. die Gnadenkapelle, die Basilika, die vielen Kapellen und Altäre, die Schatzkammer, den Kreuzgang und die Krypta.

Wir verbrachten Stunden des Staunens, und der Besinnung. Auch würdigten wir die Leistungen der Menschen über viele Jahrhunderte in Jasna Gora.

Im Bus wartete Dieter schon mit seinem bewährten 4-Gänge-Menü auf uns.

Bevor es nach Krakau zurückging fuhr Dieter noch mit uns zu der weltgrößten Statue des neuen polnischen Heiligen, Johannes Paul II .

Bei zügiger Rückfahrt waren wir um 17:00 Uhr zurück im Hotel.

3 Tag

Heute war das Programm zweigeteilt. Um 7:45 Uhr ging es los. in Begleitung einer Führerin fuhren wir zunächst zum Salzbergwerk nach Wieliczka. In dieser historischen Salzmine wurde seit dem Mittelalter auf neun Etagen in 2000 Kammern Salz abgebaut. 300 Km Gänge durchziehen die Mine, 3 Km davon sind als Touristenroute ausgebaut. Unter kundiger Führung ging es insgesamt 500 Stufen in die Tiefe, verteilt auf drei Etagen. Wir konnten beim Rundgang die Arbeitsweise der Menschen an Hand von Schaubildern und in verschiedenen nachgebauten Anlagen nachvollziehen. Wir sahen kleinere und größere Säle mit großen und kleinen Salzskulpturen, einen unterirdischen Salzsee, verschiedene Kapellen sowie das Highlight, die Kathedrale, ausgestattet mit einem Hochaltar, Flachreliefs und eine lebensgroße Statue des Papstes Johannes Paul II. Namhafte Künstler haben diese Kunstwerke geschaffen. Hier kamen wir aus dem Staunen nicht heraus.

Der zweite Programmpunkt für diesen Tag war das KZ Auschwitz/Birkenau, das größte KZ im zweiten Weltkrieg. Mann kann nicht sagen "besichtigen" oder "besuchen"; es gibt kein Wort um den Rundgang zu benennen. Hier bekommt das Grauen, die Bestialität, die Brutalität, die entwürdigende Behandlung der Menschen - auch im Namen und Auftrag von Medizin und Industrie - einen Namen, ein Gesicht. Trotz einfühlsamer und kundiger Berichterstattung durch unsere Führerin, trotz zahlreicher Dokumente und Beweisstücke - ist es schwer, das alles zu begreifen. Ebenso die Zahl von 1,2 Millionen Menschen, die hier getötet wurden.

Eine nachdenkliche Gruppe machte sich auf den Weg zurück nach Krakau.

4. Tag - die Sonne lachte vom Himmel

Heute, endlich, das große Ziel der Fahrt: Krakau, die zweitgrößte Stadt Polens.

Eine historische Stadt von Weltrang mit polnischer, deutscher und jüdischer Vergangenheit und Tradition.

Krakaus jüdische Tradition findet man in Kazimierz. Einst eine selbstständige Stadt, heute Teil Krakaus. Hier lebten einmal 70.000 Juden, es gab sieben Synagogen. Nach einer Zeit des Niedergangs und Zerfalls gibt es heute hier wieder zahlreiche Galerien, Bars, und Cafés, viele Häuser wurden saniert, mehrere Synagogen restauriert. Wir besuchten die kleine Remuh-Synagoge, den alten Friedhof und konnten viel über das Leben, über Sitten und Gebräuche der jüdischen Einwohner einst und jetzt erfahren. In einer ehemaligen Synagoge, heute eine Buchhandlung, hörten wir eine Weile der traditionellen Kezmer Musik zu.

Polnische und deutsche Geschichte und Geschichten erkundeten wir dann in Krakaus Altstadt. 150 Kirchen, 70 Paläste, 5000 historische Bürgerhäuser; nie durch Kriege zerstört; bis 1596 Hauptstadt Polens; Krönungsort für die Polnischen Könige in der Kathedrale der hl. Wenzel und Stanislaus. Das königliche Schloss auf dem Schlossberg, dem Wawel; hier war 500 Jahre lang das geistliche und weltliche Machtzentrum. Der Hauptmarkt - einer der größten Europas - ist das Herz der Altstadt. Die langgestreckten Tuchhallen - einst Stofflager der Tuchhändler - heute zahlreiche kleine Andenkenläden (hölzerne Krämerbuden) laden zur Schnäppchenjagt ein. Neben den Tuchhallen der 70 m hohe Rathausturm als Überbleibsel des abgebrochenen Rathauses. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Marienkirche mit ihren unterschiedlich hohen Türmen. Der Innenraum der Basilika wird beherrscht vom Flügelaltar, den Veit Stoß in 12-jähriger Arbeit aus Eichen- und Lindenholz geschnitzt hat. Es ist der Größte Altar dieser Art in Europa.

Im Westen der Altstadt ist die Universität, die zweitälteste in Europa. Hier studierten berühmte Gelehrte, u. a. Nikolaus Kopernikus. Heute gibt es ca. 120.000 Studenten in der Stadt. Das älteste Universitätsgebäude hat einen sehenswerten gotischen Arkadenhof mit einem Glockenspiel.

Und überall in der Stadt Straßencafés, Restaurants, südliches Flair. Dazwischen auf Kundschaft wartende Fiaker. Um die zahlreichen Galerien und Museen zu besuchen fehlte die Zeit. Alle waren sich einig, Krakau ist eine tolle, sehr interessante Stadt.

5. Tag - Schon wieder vorbei - es heißt "Heute Heimreise".

Pünktlich um 8:30 Uhr war alles und alle verstaut und es ging los Richtung Westen. Die Fahrt führte uns durch Tschechien nach Brünn, der zweitgrößten Stadt der Tschechischen Republik und Hauptstadt Südmährens. In einer 2-stündigen Stadtführung erfuhren wir viel Wissenswertes über die Stadt. so gibt es zwei Burgen; eine Villa, die Mies van der Rohe erbaut hat; die Kathedrale Peter und Paul; Das Kloster, in dem der Abt Gregor Johann Mendel die Gesetzmäßigkeit der Erblehre herausfand; das gotische Portal mit dem krummen Türmchen; der Durchgang zum Rathaus mit dem "Brünner Drachen"; das z. Zt. höchste Gebäude (111m) Tschechiens. Brünn hat eine hübsche Innenstadt mit vielen Plätzen. Zahlreiche Cafés laden zum Bleiben ein - leider nicht für uns. Dieter wartete schon mit dem Bus auf uns. Es ging mit kurzen Unterbrechungen über Prag, Pilsen, Waidhaus nach Schwabach, wo wir um 22:03 Uhr ankamen.

Für Heidi und Dieter

 Für Peter

 

Danke

 

Du, Peter

 

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 Gertrud Pöhlmann

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