Am 10. Juni 2012 war die Hochschule für Musik Nürnberg zum zweiten mal zu Gast in Limbach.
Herr Prof. Silvan Koopmann, unter anderem Leiter der Fachgruppe Blechbläser an der Musikhochschule Nürnberg, kam auf Einladung des Limbacher Bürgertreffs nach Limbach. Er brachte mit Caroline Beilner, Felix Gerhart, Jlya Khenkin und Martin Burkhart vier junge Posaunisten mit, die relativ am Anfang ihres 10-semestrigen Studiums stehen. Unter seiner Leitung verzauberte das Quartett die knapp 100 Gäste in der Gethsemanekirche in Limbach. Herr Koopmann führte in seiner charmanten Art durch das Programm.
Nach dem „Intrada“ von Melchior Frank (1580 – 1639) Erklärte Herr Koopmann recht anschaulich die Posaune und gab Einblick in die Geschichte des Instruments.
Die Posaune entstand in ihrer jetzigen Form bereits um
1450 in Burgund als Weiterentwicklung der Zugtrompete und ist neben der Violine eines der ältesten voll chromatisch spielbaren Orchesterinstrumente. Bis etwa 1700 wurde die Posaune als genau intonierbares Blasinstrument häufig im Ensemble mit Sängern und Streichern, aber auch eigenständig eingesetzt.
Im Barock bevorzugte der europäische Adel traditionell Saiten- und Streichinstrumente zur Unterhaltungsmusik. Dadurch kam es im 17. Jahrhundert zu einem gewissen Rückgang der Bläsermusik, im Zuge dessen die Posaune in weiten Teilen Europas aus der Mode geriet.
Eine bemerkenswerte Ausnahme dieses Trends bildet das Oratorium La Resurrezione des jungen Georg Friedrich Händel aus dessen Zeit in Italien. Händel griff auch in seinen späteren Oratorien Saul und Israel in Egypt von 1739 wieder auf Posaunen zurück und inspirierte damit möglicherweise Christoph Willibald Gluck dazu, das Instrument in seinem Ballett Don Juan (1761) sowie Orfeo ed Euridice (1762) und seinen späteren Opern einzusetzen. Gluck wiederum bildete eine Inspiration für Mozart.
In der klassischen Musik des 20. Jahrhunderts behielt die Posaune ihre bedeutende Stellung im Sinfonieorchester und erhielt markante Passagen in Werken praktisch aller bedeutenden Komponisten dieser Epoche.
Herr Koopmann hatte auch eine alte Posaune dabei, auf der er von Herrn Burkhardt eine Hörprobe spielen ließ. Nach diesen Erläuterungen setzten die Bläser mit ihrem Programm fort. Zu jedem der folgenden Komponisten erzählte Herr Koopmann einen kurzen Wertegang des jeweiligen Künstlers. |