2016-06-02 Städtefahrt Trier
Banner-j

ARCHIV

 

02. Juni 2016 Städtefahrt nach Trier

Wohin fahrt Ihr in diesem Jahr? Ach so, nach Trier. Da gibt es guten Wein. Ist da nicht die Porta Nigra?“

Solche oder ähnliche Äußerungen waren oft zu hören. Mal eben um die Ecke, nichts Besonderes.

Oh ihr Ahnungslosen!

Aber der Reihe nach.

45 wissensdurstige Reisende machten sich ab 7Uhr auf den Weg, natürlich mit Dieter. Es ging zügig voran, vorbei an Feldern, auf denen noch die Spuren der vergangenen Unwetter zu sehen waren. Durch 3 Bundesländer ging die Fahrt, im 4. endlich, in Rheinland-Pfalz, zwischen Eifel und Hunsrück im Tal der Mosel erreichten wir um 13.00 Uhr Trier.

Ein bisschen verschnaufen, bis sich ab 14:00 Uhr zwei sehr kompetente Stadtführerinnen um uns kümmerten. Bei einem Stadtrundgang von 3 Stunden zeigten Sie uns ihre Stadt.

Am nächsten Tag folgte dann eine Stadtrundfahrt mit verschiedenen Ausstiegen und weiteren Besichtigungen.

Trier gilt als die älteste Stadt Deutschlands. Gegründet von den Römern – Kaiser Augustus machte Trier ab ca. 16 v. Chr. zur einzigen römischen Kaiserresidenz nördlich der Alpen. Eine Mauer schützte die Stadt. Ein Stadttor ist erhalten. Die „Porta Nigra“. Es ist das größte röm. Stadttor nördlich der Alpen. Die Römer blieben bis ins 4. Jahrh. in Trier. Sie richteten sich gut ein. Ihr oft zum Luxus neigender Lebensstiel wurde auch gern von den umliegenden Stämmen, vor allen den Treverern, übernommen.

Ein Amphitheater gehörte zu einer röm. Stadt. In Trier hatten 20.000 Menschen Platz, um bei den verschiedenen Kämpfen zuzuschauen.

Die Kaisertherme war einst die größte und repräsentativste Badeanlage im röm. Reich, mit Fußbodenheizung und Warmwassersystem.

‘Der Kaiser residierte im Thronsaal, der späteren Konstantinus Basilika. Es ist der größte erhaltene umbaute Raum aus der Antike.

Die Römerbrücke über die Mosel verband die Stadt mit dem Umlande.

Seit im Jahre 311 den Christen Religionsfreiheit gewährt wurde, kam es zum Bau des Trierer Doms. Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, hatte ihr Wohnhaus dem Bischof zum Umbau als Bischofskirche geschenkt. So wurde seit dem 4. Jahrh. an – und umgebaut, alle Stielepochen von der Romanik bis zur Gegenwart sind vertreten. Trier ist der älteste deutsche Dom seit 1700 Jahren Bischofsitz.

Der Überlieferung nach brachte Helena auch die wertvollste Reliquie, das ungeteilte Gewand Christi, den Heiligen Rock, nach Trier, wo er bis heute verehrt wird. Die Frage nach der Echtheit kann nicht eindeutig beantwortet werden, doch pilgern täglich Menschen zum Dom zur „Heiligen-Rock-Kapelle“. Angebaut an dem Dom ist die älteste gotische Kirche in Deutschland, die Liebfrauenkirche, die den Grundriss einer Rose hat.

Aber es gibt außer Kirchen noch andere Dinge in Trier zu entdecken. Prächtige Bürgerhäuser umrahmen den Hauptmarkt. Ein reich verzierter Marktbrunnen, das älteste Marktkreuz Deutschlands, rings um den Markt kleine und größere Geschäfte, Cafés und natürlich Marktstände. Auch aus dem Rokoko gibt es Zeugnisse: das Kurfürstliche Palais mit dem Palastgarten, der zum Verweilen einlädt. Nicht vergessen wollen wir auch Karl Marx, der in Trier geboren wurde.

Von außerhalb hat man einen wunderbaren Blick auf Trier und das Moseltal, einmal von der Mariensäule aus und auf der anderen Moselseite vom Petrisberg.

Aber zwei Kirchen müssen doch noch erwähnt werden. Zum einen die Basilika St. Matthias mit den Reliquien des Apostels und den Gräbern der ersten Trierer Bischöfe, zum anderen die Barockkirche St. Paulin mit prachtvoller Innenausstattung.

Viele zu verarbeitende Eindrücke aus zwei Tagen; ein dicht gedrängtes Programm, anstrengend – aber sehr interessant.

3. Tag

Heute ging es ins Großherzogtum Luxemburg. Durch die Jahrhunderte von vielen europäischen Mächten hin und her gezerrt, ist Luxemburg seit 1866 selbstständig.

In der Hauptstadt fuhren wir zu erst durch das Bankenviertel, das Europaviertel, das Bahnhofsviertel, bevor es zu Fuß durch die Altstadt und zu den Anfängen der Stadt, zu den Überresten der Burg „Lucilienburhuc“ ging. Die mächtige Kathedrale ist aus dem 16./17. Jahrhundert. Neben ihrer Architektur beeindruckten auch die bunten Fenster, die wie ein „Bilderlesebuch“ das Leben Christi nachzeichnen. Nach Zeit für individuelle Erkundungen in der Stadt fuhren wir am Nachmittag in die „Luxemburgische Schweiz“. Eine faszinierende Landschaft, besonders das Müllertal, ein Canyon – in die Sandsteinfelsen gegraben durch den Fluß. Besondere Felsformationen laden und luden auch uns zum Klettern ein.

Weiter ging es nach Echternach, einer Kleinstadt römischen Ursprungs mit mittelalterlicher Innenstadt. Bekannt ist die Stadt durch die St. Willibrod Basilika. Willibrod, ein Lehrer von Bonifatius, missionierte am Ende des 7. Jahrhunderts in der Gegend. Heute ist Willibrod der Patron Luxemburgs. Seine Gebeine ruhen in der Krypta. Berühmt ist auch die Echternacher Buchmalerschule. Das „Goldene Evangelienbuch“, das seit 1955 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt wird, gibt Zeugnis von der Kunstfertigkeit der Mönche.

Bei der „Echternacher Springprozession“ springen jedes Jahr viele tausend Gläubige zu Polkarhythmen durch die Stadt zur Basilika. Ursprünglich wollten die Menschen, die an „Tanzkrankheiten“ litten, (Epilepsie, Chorea u. ä.) auf diese Weise geheilt werden. Dieter brachte uns zurück zum Hotel, wo wir wieder von einem sehr freundlichen Personal mit einem ausgezeichneten Abendessen verwöhnt wurden.

4. Tag

„Ausflug entlang der Mosel“

So stand es auf dem Programm. Bei trübem nebeligen Wetter fuhren wir los. Die Mosel, als „Kurfenstar“, mit Weinbergen wohin man schaut. Die mal fast senkrecht, mal etwas sanfter an die Eifelhänge geschmiegt sind, gab den Weg an. Große Schilder in den Weinbergen sagten uns, welchen Namen der Wein aus gerade diesen Weinberg einmal bekommen würde.

Unser erster Halt war in Neumagen-Drohn, dem Lagerkastell von Kaiser Konstantin. Es ist der älteste Weinort Deutschlands. Aus römischer Zeit ist die Steinskulptur eines Weinschiffes erhalten. Sie wurde in den Fundamenten des Kastells gefunden. Ein hölzerner Nachbau des Schiffes lädt heute zu Fahrten auf der Mosel ein. Entlang des „Römischen Lehrpfades“ im Ort kann man auf mehreren Reliefs etwas über das alltägliche Leben der Römer an der Mosel erfahren. Die Fahrt ging weiter. Dieter wählte den Weg über die Panoramastraße. Von oben bekamen wir – trotz ungünstiger Witterung – einen Überblick über und einen Eindruck von der Schönheit der Landschaft.

Bernkastel-Kues war unser nächstes Ziel. Ein Städtchen wie aus dem Bilderbuch: bunte Fachwerkhäuser in engen und engsten Gassen, Weinstuben reihen sich aneinander, kleine Geschäfte laden zum Stöbern und Kaufen ein, Cafés zum Erholen.

Das Geburtshaus des Nikolaus von Kues, genannt Cusanus befindet sich direkt am Moselufer. Er gilt als Begründer einer Medizin, die Leib und Seele vereint. Noch heute ist die Erinnerung an den berühmten Sohn in der Stadt lebendig.

Schauen macht nicht nur müde, sondern auch hungrig und durstig. Außerdem wollten wir ja wissen, wie die Trauben ins Glas kommen. Peter hatte eine Weinprobe im Weingut Anton Zimmermann bestellt und Dieter brachte uns dorthin.

Wir wurden schon erwartet. Herr Zimmermann zeigte uns seine Weinkeller und erzählte uns alles über den Weinbau, über die einzelnen Traubensorten, die „Lagen“ in den Weinbergen, die Verarbeitung, die Wünsche der Verbraucher und die Anpassung der Winzer an das Klima und den „Geschmack“ und die „Vorliebe“ der Kunden.

Anschließend durften wir bei einer reichhaltigen Vesper 8 verschiedene Weine  verkosten. Am Ende konnten wir unsere Favoriten kaufen, die Dieter dann im Bus unterbrachte.

Unser letztes Ziel für heute war Cochem. Über der Stadt thront die Reichsburg. Erbaut um 1000, zerstört von den Truppen Ludwigs XIV, wieder aufgebaut ab 1850 als fantasievolles Gesamtkunstwerk. Das Städtchen selbst mit malerischem Marktplatz, Martinsbrunnen und Fachwerkhäusern ringsum. Der einsetzende Regen verhinderte einen längeren Aufenthalt. So gingen wir zum Bus und Dieter brachte uns ohne Umwege zum Hotel.

5. Tag

Abschied. Leider . Aber doch schon Routine. Pünktlich um 8:45Uhr konnte Dieter, nach Verräumung der Koffer, starten. Noch ein Winken des Hotelpersonals und los gings. Heute leuchtet natürlich die Sonne über dem Moseltal, ein strahlender Abschied. Durch Hunsrück und Pfälzer Wald ging es zügig ins Rheintal zum Tor zur Pfalz – nach Speyer. Zwei Stadtführerinnen erwarteten uns und machten mit uns einen Stadtrundgang. Zuerst eine keltische, dann eine germanische Siedlung, die die Römer ausbauten.

Speyer war schon im 4. Jahrhundert röm. Bischofssitz, aber bereits im 6. Jahrhundert im Besitz der Franken. Der Speyerer Dom, der erste der drei rheinischen Kaiserdome, wurde ab 1030 als romanische Basilika erbaut. Es ist eines der größten romanischen Bauwerke Deutschlands. In der Krypta sind acht deutsche Könige und Kaiser bestattet. Natürlich wurde auch bei diesem Dom bis heute an- und umgebaut.

Speyer war lange Freie Reichsstadt und Sitz des Reichskammergerichtes. Vom Dom geht die von den Römern angelegte Prachtstraße geradeaus bis zum „Altpörtel“, einem der höchsten Stadttore Deutschlands. Zu beiden Seiten der Straße reihen sich Geschäfte, Cafés und Restaurants in teils barocken Gebäuden aneinander. Im Judenhof sind die Grundmauern der Synagoge mit Frauenschul und das sehr gut erhaltene Ritualbad aus der Zeit um 1100 zu besichtigen.

In Speyer könnte man noch mindestens 7 weitere Kirchen oder Kapellen besichtigen, aber irgendwie war unser Bedarf gedeckt. Wir suchten uns einen Platz, machten Mittagspause und nahmen dann Abschied von Speyer, einer kleinen überschaubaren Stadt mit großer Geschichte.

Dieter brachte uns ohne Umwege bis kurz vor Schwabach, wo uns dann doch noch ein kleines Unwetter überraschte. Aber bis zum Ausstieg war alles wieder vorbei und trocken.

Und zum Schluß wieder die Frage:          Was bleibt?

Es war wieder eine gut organisierte Reise in netter, harmonischer Gesellschaft zu alten, von der Geschichte und vielen Völkern geprägten Landschaften und Städten. Es gab viel zu sehen und zu staunen. Nach den Anstrengungen des Tages konnten wir immer neue Kraft tanken bei guter Verpflegung und freundlichen Service im Hotel. Und im Bus, den Dieter wie immer gut gelaunt, gekonnt und sicher lenkte, verkürzte uns Werner die Zeiten zwischen den Ausstiegen mit seinem Service.

Für Dieter

Für Peter

M

itreisende

M

al wieder

E

rlebnisse vermittelt, den Bus

E

ine

R

outiniert

R

undum

C

haufiert, so

C

lever organisierte

I

st Dieter 

I

nteresante Reise

 

 

 

 

 

 

 

G. Pöhlmann

            ©2000-2018 by Limbacher-Bürgertreff e. V.   (K. Frisch)                                                      

< Haftungshinweis>
< Impressum >
< Datenschutz >